2011-magisches Jahr
Silvester war mir noch nie wirklich wichtig, weil ich mein Leben lang den Mondkalender für den richtigen hielt, die Knallerei wirklich schwachsinnig fand (und finde) und zu guter letzt, weil ich immer automatisch in Trotzhaltung ging, wenn die Masse meinte irgendetwas ganz wichtig und toll zu finden. Dahinter steckt natürlich eine skeptische Haltung der Gesellschaft gegenüber. Und die habe ich nicht abgelegt, der Sicherheitsabstand zwischen mir und dem als Normalität verkleideter Wahnsinn, soll weiterhin bitte unbedingt eingehalten werden!
Nichts desto trotz fange ich an, dem Jahreswechsel Bedeutung zu schenken. Was bleibt sonst noch an bedeutsamen Daten, die von einem Zustand in den anderen überleiten? Mir fehlen unsere alten Rituale, ohne das ich sie genau kennen würde und meine, ich wiederhole mich, es würde uns besser gehen, wenn wir unsere Rituale gewahrt hätten.
Aber ich werde keine Raketen in die Luft schießen, die nur meinem Herzen und meinen Ohren weh tun würden, und es nicht einmal schaffen, meinen Augen Freude zu bereiten.
Ich wünsche mir, ich könnte auf einem Berg stehen und ein Lagerfeuer machen, würde die Sterne sehen, die die Stadt sonst verschluckt. Von dort würde ich auf mein Leben schauen können und mir für meine Lieben und mich gute Dinge für nächste Jahr wünschen. Keine neuen Vorsätze, die nur erfunden wurden, um uns ein schlechtes Gewissen zu machen.
Nein – Wünsche, weil ich das Gefühl habe, dass auch wenn das Leben keine Wunschmaschine ist, sie doch sehr wichtig sind, um uns in die richtige Richtung zu lenken, und wenn vielleicht nur, um zu erkennen, dass es nicht die richtigen Wünsche waren.
Ich stehe dort oben und schaue in den Himmel und bin „connected“, wie man heute gerne sagt, verbunden mit etwas, das ich nicht benennen will, weil die Namen nur stören, in diesem Moment.
Verbunden denke ich an mich und ich weiß, was ich will. Dann an meine Familie und ich weiß, was ich für sie will. Und dann an all die Menschen, die ich kenne und mag, schicke ihnen Blanko-Wünsche, für jeden einen. Und dann denke ich an alle Menschen, als kollektiv, als Teil meiner Selbst, in Verbundenheit.
Besonders aber denke ich an jemanden, der mir sehr nah steht und die fest daran glaubt, dass ich Zauberkräfte habe und wünsche uns:
Ein glückliches, erfülltes neues Jahr, mit viel Lachen
und Tränen nur, weil es so schön ist oder uns berührt. Geweint haben wir genug.
Jetzt kommen die Jahre der Ernte, des Erfolgs. Alles, was du anfasst, verwandelt sich zu Gold. Jeden, auf den du deine Liebe richtest, verfällt dir in Liebe. Deine Bilder, die du in deinem Herzen trägst, werden geboren werden, in diesem Jahr. Vielleicht genau, wie du es dir erträumtest, vielleicht auch auf andere Weise. Aber sie finden ihren Weg in die Welt!
Wir müssen es uns „nur“ eingestehen, habe ich dir gesagt.
Und 2011 ist unsere magische Zahl, in der wir in den Spiegel sehen, uns erkennen und endlich aufhören, davon zu rennen.
Du maltest es schon in bunten Farben aus und auch wenn ich dir widersprach und meinte, dass doch darin nicht das Glück liege, ziehe ich den Einwand zurück. Lass es uns einmal diesen Weg gehen und fest daran glauben, darin läge unsere Bestimmung.
Dieses Jahr lerne ich von dir, mich hinzugeben und du von mir, loszulassen: Wir werden uns gegenseitig befreien:
Der Fluch der über der Schwachen lag, ist gebrochen. Der Fluch, der über der Starken lag, ist gebrochen.
Schau, Schwesterherz – in den Himmel – dort oben, da unten! Die Sterne explodieren und die Welt liegt uns zu Füßen. 2011!
Und ich wünsche euch, die ihr hier lest, alles Gute im nächsten Jahr. Liebt, wo immer es etwas zu lieben gibt – lebt 2011.