Mary am Meer

Monat: März, 2015

Wer sein

Wie gerne würde ich in etwas anderes schreiben als in Worten!

Und wann habe ich angefangen, das Wort zu verdächtigen, es auf floskelhaft eitles Geschwätz zu reduzieren ? Im Zuge der großen Müdigkeit ist es passiert. Plötzlich gab es viel zu viel belangloses und auch wenn mir bewusst war, dass andere meinen können, was sie sagen und schreiben, vielleicht mehr verstehen als ich, erreichten mich die Worte nicht. Ihre und meine gleichermaßen.  (Viele meiner alten Texte stoßen mich ab.)

Ironie des Schicksals könnte man es nennen, dass ausgerechnet ich in diesem Zustand in einem Bücherladen arbeite. Einerseits sind da die Bücher voller Worte und andererseits belesene Menschen, die sich für Bücher begeistern. Über diese Brücke findet eine erneute, vorsichtige Annäherung an die Bücher statt.

Es kann sein, dass mir alles Vergängliche nicht der Mühe wert scheint, der Gedanke, dass durch das beste Buch und das perfekteste Bild keine Aufwertung/Unsterblichkeit gekauft werden kann und das Gefühl, dass wir Menschen genau das zu tun versuchen, dass am Ende nur das Gefühl der Verbundenheit zählt, das wir Liebe nennen und dass wir nur finden können, wenn wir endlich aufhören können, die Bestätigung unserer Wertseins (ziemlich nahe an: Wer sein) als Eintrittskarte in diesen magischen Ort zu betrachten.

 

 

Schwarzer Hund auf Zaun