Mary am Meer

Monat: März, 2012

Drei zusammen. Vorstellung

Jetzt habe ich auch den Dichtblog importiert. Was haltet ihr vom Design? Etwas unübersichtlich? Ich bin einen vertikal-chronologischen Ablauf gewöhnt.

http://bittermandels.wordpress.com

Noch eine kleine Postgeschichte

Ich mag es zur Post zu gehen. Irgendwie findet darin ein anderes Leben statt. Die Gesichter in den Schlangen werden zu einem einzigen Wartegesicht. Einige zahlen Geld ein, andere heben es ab. Manche haben Pakete unter dem Arm und andere holen sich welche ab. Ich gehöre zu den letzteren, habe mir doch angewöhnt per Mausklick zu bestellen und bin dann-obwohl ich zur Zeit wirklich nicht viel unterwegs bin- meist nicht da, wenn es ankommt. [Das misstrauische in mir verdächtigt den Postbeamten, zu faul zum Treppen steigen zu sein.]
Das letzte mal, händigte mir die Dame von der Post das Päckchen ohne Unterschrift aus. Ich war etwas verwirrt und fragte, wo der Unterschied bestünde oder ob die Unterschriften nur stichprobenartig verlangt würde. Sie zögerte kurz und sagte dann: „Sagen wir so. Eigentlich müsste ich den Ausweiß sehen und Sie unterschreiben lassen. Aber ich glaube, ich habe Sie schon öfter gesehen. Und Sie sind, wer sie sind.“
Heute war eine andere Dame am Schalter und sie holte meine Briefsendung, grinste verschwörerisch und sagte: „Wir verstehen uns?“
Und ich grinste zurück und nickte und sagte: Ja!
Ein paar Sekunden waren wir Komplizinnen in einer Sache und wir blickten zu den ahnungslosen in der Schlange, wünschten uns einen schönen Tag. Als ich raus kam, regnete es. Aber ich hatte sie verstanden.

nicht wollen wollen

wie losgelassen wie

ausgesetzt, durch
wölfe gedreht, aus
gesaugt.
gespien,
gelaugt,
gespuckt,
gewendet,
gesiebt.
antonyme zu wollen
suchen,
nicht-wollen finden. licht wollen!
ich will nicht wollen
ich losgelassen
ich,
ein zu
stand, ein
handstand,
ein wandstand,
ich.
ein nicht-wollendes
wiederwollend
widerwilliges
verwollt verknotetes
verwirrt und verworrenes
ratlos und rastlos
restlos verirrt
es

Absichten-aus und eingedrückt

Wir nehmen Intentionen an und bilden auf ihnen unsere Bilder und jedes Handeln ist ein Ausdruck dieser Absicht. Wir vertrauen uns, was unsere Intentionen angeht und misstrauen den Absichten der anderen. Es gibt keine Handlungen.

Kann man die Menschen lieben.

Wir kaufen uns Zeugnisse mit Liebenswürdigkeiten.

Auch das ist Angeberei. Ich will nicht mehr über Befindlichkeiten verhandeln, dass ich schön blöd bin, mich zu verheizen. Ein Anspruch erhebt die Stimme und spricht von Urheberrechten. Und mein Eindruck lacht mich für diesen Ausdruck aus.

Regentag [an alle emotionalen Fliegenfänger: Man mache einen Bogen!]

Und die Trauer hält sich tapfer über Wasser.

Heute ist wieder so ein Tag. Ein Tag zum malen, ein Tag zum schreiben, kein Tag für akademisches Arbeiten [die Zweifel wachsen von Tag zu Tag].

Ein Tag, der nichts als vergehen will ohne Spuren zu hinterlassen, der am Morgen hofft, der Abend habe ein Nachsehen. Steuerbord voraus, etwas fährt uns in Grund und Boden. In meinem Haus wohnt die Wut, die sich zu helfen weiß und uns hilflos zurücklässt. Die Kraft meiner Kinder wächst mir über meine Köpfe. Ich kann sie nicht mehr halten und mein Wort galt schon immer wie das einer Schwester- wenn ich Glück habe.

Nachdem ich [sic!] geschrieben und wieder zensiert habe, stellt sich das Unverständnis dazu und beobachtet mich kopfschüttelnd. Es versteht nicht, was ich will. Auch ich weiß es nicht mehr und bin ihm dankbar dafür. Nicht bereit sein für Liebe in irgendeiner Form. Nie war ich weiter von ihr entfernt. Und mit ihr erlöscht die letzte Glut der Neugier auf irgendjemanden, außerhalb, innerhalb von mir. Und jeder Ruf metamorphiert zu einer anmaßenden Lächerlichkeit. Auf einmal ist die Welt eine einzige Ansammlung von Rufen nach Aufmerksamkeit. Der Mensch ein kleiner, gieriger, nimmersatter Liebesgeier. Der Mensch, das Wesen, das nicht schweigen kann.

WordPress, Hilfe!

Irgendwie hatte ich mir das einfacher vorgestellt, WordPress bleibt trotz überzeugendem Design kryptisch angelegt. 

Nirgendwo ein Fenster mit „mein Konto“ oder ähnlichem in Sicht. Keine Möglichkeit die Schrift/größe einzustellen. Keine Möglichkeit in einen HTML Bereich Template einzufügen. Und ich habe wirklich gesucht. Google erwies mir einen Bärendienst, in dem es mir weis machen wollte, ich bräuchte eine eigene Domain, FileZila und andere Ungeheuer. Da war Blogspot einfacher aufgebaut. Also wieder zurück? Oder gibt es ein geheimes Wissen, was mir, hat es mich erst einmal erreicht, die Türen öffnet, die ich suche?

[sic!]

Der Verdacht erhärtet sich. Das zerbrechliche darf nicht sein. Wer siegt auf dem Grund? Wen kümmert es? Wir legen die Bedeutung in ihre Wiege, stillen sie. Dabei mag sie nur zart-subtile Andeutung sein.

 

Herzensgüte

Tausende kleine Babyschildkröten robben zum Meer. Nur ein Handvoll erreicht das Wasser. Der Rest ist zu Futter geworden. Ist das ein Kampf oder sind das einfach zwei verschiedene Lebenswege? Wer sagt, dass die gefressenen nicht gelebt haben? Wir sagen das und wollen sie am liebsten beschützen. Am liebsten würden wir jede einzelne ins Meer begleiten, und am Ende würden wir ihnen winken und Salzwassertropfen würden aus unseren Augen in ein Meer aus Salzwasser fallen. Wir würden zufrieden nach Hause gehen und auf dem Weg an der Schlachtfabrik vorbei den Atem anhalten, versucht das aufgedrängte Wissen wieder zu vergessen: Was dort geschieht. Fast vor unseren Augen, tagtäglich, denn wir haben ein Herz für Babyschildkröten, wir haben also noch unser Herz und auch am rechten Fleck. Wir können uns doch nicht um alles kümmern und wer möchte da schon eine Hierarchie erstellen? In meiner Welt, wäre alles ganz anders, erzählen wir uns bei Kaffee und Kuchen und Salamibroten. In unserer Welt, solange sie keine wirklichen Probleme kennt, solange sie uns erlaubt in den Wolken zu tanzen und von der eigenen Herzensgüte zu träumen, solange uns niemand zwingt irgendetwas davon in die Realität umzusetzen, solange es uns nicht wirklich [be]trifft.

Das sind keine Wort einer Zynikerin. Nur von einer, die versucht zu verstehen, dass Güte und Gerechtigkeit fast dasselbe Wort sind, wenn man sie genauer betrachtet.

Wo sind die Grenzen? Die Grenzen zwischen guter Träumerei und trügerischer. Gibt es sie. Wo hört Hoffnung auf, wo ist ihr Anfang? Wie viel Einsamkeit muss ich ertragen, um mir selbst treu zu bleiben. Wann darf ich mitmachen, mich anschließen? Wem darf ich meine Träume erzählen? Wer will sie hören? Wer kann sie verstehen?

Das sind nur ein paar Fragen. Und man möchte meinen, dass die Welt jeden Tag größer wird und mit ihr die Möglichkeiten des Zusammenkommen. Ich habe ein neues Video gesehen mit Herzen und Israelis. Ich kann meine Gefühle dazu nicht beschreiben. Ein wenig haben die Babyschildkröten damit zu tun und ziemlich viel Rührung dazu. Da geschieht etwas Unerhörtes. Und darüber ziehen dunkle Befürchtungen auf, was mit dem Menschen geschieht, wenn man seine Herzen zerbombt.

Was ich zu sagen vergaß

Ich habe vergessen, dir zu sagen: Ich habe deine Ohrringe gefunden. Eigentlich nur einen. Den steckte ich in die linke Manteltasche, die, die kein Loch hat und dachte noch: den anderen, den hast du doch selbst gefunden, den sah ich später in deinem Ohr. Und dann kam S. und sagte: „Hier, hast du den kaum gefunden schon verloren?“ und hielt ihn hoch, den Ohrring. Ich tastete mit meiner linken Hand in der linken Manteltasche-hatte sie nun auch ein Loch?-und da war er noch der Ohrring, also war der eine, ein anderer und der zuletzt an deinem Ohr gehangen hatte, entweder abgefallen oder von dir fallen gelassen worden, weil wir nun mal keine Familie sind, die nur einen Ohrring trägt. Ohrringe sind Paare, wie Schuhe und vielleicht hattest du die Hoffnung aufgegeben, den anderen in dem großen Garten wiederzufinden, wo er doch in ihm aussieht wie ein vertrocknetes aus dem vergangenem Herbst gefallenes Blatt und hast ihn, zurück in das Gras geworfen, wie ein Fisch, der zu klein ist, den man gnädigerweise wieder ins Wasser wirft.

Nun also, habe ich beide in meiner linken Manteltasche, von dem Mantel, den du mir nur erlaubst mit Kapuze zu tragen, da es das einzig schöne an ihm ist. Dort liegen sie, ein klitze-kleines bisschen angerostet und warten darauf, dass du sie wieder zum Leben erweckst. Das hatte ich dir vergessen zu sagen.

Bedeckt

Es schon längere Zeit zu wissen und dieses Wissen wegdrücken, geht nur eine Weile gut. Allem, was daraufhin

folgt, ist Beklemmung angehaftet. Eine stille, vorwurfsvolle Aufforderung zu der Wahrheit zu stehen, die man über sich erkannt hat. Vielleicht ist das der schwerste Teil, nicht das Erkennen, sondern die Akzeptanz des Entdeckten.

Die Muslime nennen einen Ungläubigen Kaafir, was keinesfalls ungläubig bedeutet, sondern „jemanden, der etwas bedeckt“, in diesem Fall die sogenannte Wahrheit. Um etwas zu bedecken, muss man es erst einmal kennen.

 

one night stand-im rahmen des für möglich gehaltenen [oder doch nicht!?]

lass uns liebe finden für eine nacht. keine billige. keine buchbare. eine nacht, ein leben lang in uns. wir werden allen versuchen widerstehen, festzuhalten. es gibt momente.  einzigartige. die kennen keine wiederholungen. die zerbrechen daran. ich will dich finden, einmal nur. einmal finden, einmal lieben. einmal eins sein. 

 

Unverbunden

Es ist eine Verbindung, die aufrecht gehalten werden soll. Aber man ist müde sie zu halten. Das Gefühl einer Sinnlosigkeit  unterwandert die Schriften, in denen wir lesen. Wenn nicht bald was geschieht, geschieht es nimmer mehr. Till Schweiger redet erstmals über Engel. Ich klicke schnell weg. Diese merkwürdige Verkantung in mir umgeben von einem Zustand auswegloser Hässlichkeit. Abfinden tun sich nur die Meister der Verdrängung.

Irgendwie wurde ich verlassen und weiß nicht mal von wem. Die weiteren Aussichten sind trübe. Das Unwetter ist nicht vorüber. Die Sonne hat ihr Schuldeingeständnis ohne Umschweife unterschrieben. Die Kosten sind jedoch noch ungeklärt. Vielleicht auf Raten. Man wird sehen.

Ich habe aufgehört darauf zu hoffen, deine Sehnsucht  zu entfachen, dir nahe zu sein und habe mich dazu möglichst weit von mir selbst entfernt. Nur das Pech klebt wie Schwefel und der Verdacht, ich eigne mich einfach nicht zum glücklich sein. Etwas in mir geht ihm konsequent aus dem Weg und zieht mich in die Schatten der Leere. [Ja,auch die Leere hat Schatten.] Ich dramatisiere nicht, ich lebe dort und von hier schreibe ich von allem und von/m nichts. Mein Vater sagt, wer sich auf die Gleise legt, der kennt keinen Gott.

Geschützt: Foto-Grüsse aus K.

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Es kam aus dem Nichts. Wie ein Sack legte es sich über meinen Kopf. Das Dunkle riecht muffig, dachte ich noch. Und ganz leise war da auch das Bild von Schafen, die man vor dem Schlachten auf den Rücken gedreht und die Augen zugehalten hatte. Sie hielten ganz still und das interpretierte man als Akzeptanz der Schafe, ja sogar als freundliches Einverständnis. 

Angst hatte ich keine, jedenfalls war da keine fühlbare, nicht einmal wirkliche Verwunderung. Desorientiertheit ist das Wort, das ich suchte. Absolute Desorientiertheit. War ich gerade gestorben, einen muffigen, dunklen Tod und mein noch schwach fühlendes Bewusstsein nur noch das Echo meiner eigenen Existenz, so wie die Hühner noch flogen nach dem man ihnen die Kehle durchgeschnitten hatte? War ich am leben und etwas oder jemand hatte mir den Boden unter den Füßen hinweg gezogen? Vielleicht hatte mich ein Auto erwischt? Wo war der letzte erinnerbare Moment geblieben? War ich auf der Straße gewesen? Wohin wollte ich? Und wenn es der Tod war, wo waren die Bilder, die in Zeitraffer an einem vorbeizischen sollten und das viel erzählte Licht, das einen zu sich zog. Wo war mein letzter Wunsch, meine Angst und meine Reue? Ich fand nichts davon, alles war in diese dunkle, feucht-muffige Watte gepackt. Da war nicht einmal der Wunsch aufzuwachen. 
Wie viel Zeit vergangen war bis ich den ersten klaren Gedanken fassen konnte, lässt sich nicht bestimmen, es spielte keine Rolle, ob es sich um Minuten oder Jahre handelte. Ich weiß nur, dass der erste Anhaltspunkt abgestandener Zigarettenrauch war und etwas in mir damit das Gestorben-sein ausschloss, da ich anscheinend für unmöglich hielt, dass der Tod nach kaltem Rauch riecht. Warum das nicht passte, konnte ich nicht sagen, aber es schien mir ein dem Menschen anhaftender Geruch und als ich das dachte, nahmen auch meine Ohren ein Geräusch auf, dass irdisch klang: Motorengeräusche. Sogar recht laute, aber dumpfer als ich es gewohnt war. Das dunkle lag noch immer unbequem und stinkend auf mir, aber es ergab jetzt ein wenig mehr Sinn. 
[wird [vielleicht] fortgesetzt]

Vorstellung: Virtuelle Galerie

Ich habe mich entschlossen, mich abermals zu teilen. Natürlich nicht wirklich mich, aber meine exhibitionistischen Mitteilungsbedürfnisse, die da wären:
Literarisch: Prosa
Literarisch: Lyrik
und jetzt neu:
Malerei

Alle drei Schubladen haben eines gemeinsam:
Sie erheben keinen Anspruch in diese Kategorien zu gehören. Immer steht ein entweder gedachtes oder auch gesagtes „so etwas wie“ davor.
Als Anbieter habe ich mich für WordPress entschieden. Das obwohl es mir eigentlich schwer zu verstehen aufgebaut ist, was wahrscheinlich nur daran liegt, dass ich es noch nicht gewohnt bin und neuen Designs sowieso eher abgeneigt bin [wenn ich irgendwo konservative Züge aufweise, dann in der Technik.]. Aber die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Spinnereien bei Blogspot haben mich dazu bewogen.

Lange Rede, kurzer Sinn, hier mein neuer Bilder-Blog, der gewitzter Weise einfach meine beiden Vornamen trägt:

Miriam Samara

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Moorlandschaft

Ablösung

Ein Gesicht löst sich  auf den zweiten Blick in Wohlgefallen auf. Ein anderes gilt längst als gefallen.
Wir bewerfen uns mit heimlichen Blicken. Einladene Ausblicke: Geteilter Leib ist halber Leib und stille Wasser sind fies.